Stresssituationen im Straßenverkehr
Ältere Autofahrerinnen und -fahrer zeichnen sich in der Regel durch ein besonnenes und selbstkritisches Fahrverhalten aus. Eine altersbedingte Abnahme der Leistungsfähigkeit kann so in der Regel gut kompensiert werden. Früher oder später kommt es jedoch zu körperlich bedingten Einbußen in den Bereichen Wahrnehmung, Reaktionsvermögen, Aufmerksamkeit und Konzentration. Unbekannte oder besonders komplexe Situationen im Straßenverkehr können so schnell überfordernd wirken.
Was können Sie in der Situation tun?
1. Halten Sie an einem verkehrsberuhigten Ort.
2. Legen Sie ihre Hand aufs Herz und atmen Sie gleichmäßig durch den Herzbereich.
3. Beruhigen Sie sich: Jeder kommt mal zu spät.
4. Trinken Sie einen Schluck Wasser oder nehmen Sie einen Traubenzucker ein.
5. Bewegen Sie sich an der frischen Luft.
6. Fahren Sie erst weiter, wenn Sie sich wieder fit und leistungsfähig fühlen.
Was können Sie im Allgemeinen tun?
Lassen Sie ihre körperliche Leistungsfähigkeit regelmäßig kontrollieren. Es empfiehlt sich, einmal im Jahr das Reaktionsvermögen sowie die Hör- und Sehfähigkeit testen zu lassen.
- Frischen Sie ihre Fahrkenntnisse durch ein Fahrsicherheitstraining auf. So können Sie ihre Fahrweise überprüfen und eingeschlichene Fahrgewohnheiten korrigieren.
- Beobachten Sie sich selbst. Fallen Ihnen die folgenden Situationen schwerer als früher?
- Blickwechsel von der Fahrbahn auf den Tacho, also von fernen auf nahe Objekte
- scharfes Sehen bei Dämmerung
- Fahren bei Gegenlicht (Blendungsempfindlichkeit)
- Wahrnehmen von Warntönen wie Hupen oder Martinshörnern
- Schulterblick
- unübersichtliche Verkehrssituationen
Wussten Sie, dass …
Etwa 90 Prozent der Sinneseindrücke werden über die Augen wahrgenommen. Ein vermindertes Sehvermögen führt zu einem erhöhten Unfallrisiko.
Menschen bleiben bis ins hohe Alter lernfähig; durch gezieltes Training können einige der altersbedingten kognitiven Leistungseinbußen bis zu einem gewissen Grad kompensiert werden.
Vor allem bei unvertrauten Reizkonstellationen kann es bei älteren Verkehrsteilnehmenden zu einer Verschlechterung der Aufmerksamkeitsleistung kommen, während dies bei vertrauten Reizsituationen kaum zu beobachten ist. Dies erklärt, warum ältere Menschen auf vertrauten Strecken durchaus sicher fahren können, mit unbekannten Strecken aber oftmals überfordert sind.
Speziell für ältere Verkehrsteilnehmende bietet das ADAC Fahrsicherheitszentrum Berlin-Brandenburg ein 3,5 stündiges Pkw-Senioren-Training an.
Infos und Buchungen telefonisch unter:
Telefon: 033844 750 750
E-Mail: linthe@ fahrsicherheit-bbr.de
Oder im Internet unter:
Auch die Polizei Brandenburg bietet Veranstaltungen zur Verkehrsunfallprävention für Seniorinnen und Senioren an. Nähere Informationen zu den Präventionsangeboten erhalten Sie bei den Bediensteten der Prävention in Ihrer nächsten Polizeidienststelle und unter www.polizei.brandenburg.de/seite/verkehrsunfallpraevention-fuer-erwachsen/62919